Die Besiedlung des Gebietes lässt sich bis ins 6. Jahrhundert
zurückverfolgen, als das Havelland von den Sprewanen und Hevellern
(slawischen Stämme) besiedelt wurde. Albrecht der Bär soll hier eine
Burg errichtet haben, aus der die namensgebende Burganlage Spandow
enstand, welche im Jahr 1197 zum ersten mal urkundlich erwähnt wird. Um
diese Burg entwickelte sich die Stadt Spandow, die zum Zentrum des
Gebietes wurde. Die Schreibweise des Namens wurde im Jahr 1878 dann von
Spandow in Spandau geändert.
Im 19. Jahrhundert wurde im Bezirk Spandau die Rüstungsindustrie massiv
ausgebaut. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Industrie noch mehr
erweitert, so dass zum Ende des Krieges Spandau ein bedeutendes
Rüstungszentrum des Deutschen Reiches geworden war. Ab 1897 siedelte
die Firma Siemens & Halske wichtige Industrieanlagen im Nord-Osten
Spandaus an. Später erwuchs daraus ein eigener Stadtteil
Berlin-Siemensstadt.
Am 1. Oktober 1920 verlor der Stadtkreis Spandau die kommunale
Selbständigkeit und wurde der achte Stadtbezirk Berlins. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde Spandau Britische Besatzungszone und verlor den
Ortsteil West-Staaken an die Sowjetische Zone. 1990 wurde das
abgetrennte West-Staaken mit Spandau wiedervereinigt.
In der Gegenwart ist der Bezirk Spandau mit seinen
Versorgungseinrichtungen (Kohlekraftwerke, Müllverbrennungs- und
Kläranlagen) und Produktionsstätten (zum Beispiel: Siemens, Osram, BMW)
ein für Berlin bedeutender Wirtschaftsstandort. Auf der anderen Seite
besitzt der Bezirk auch große Wald- und Wasserflächen, die als
Ausflugsgebiet genutzt werden. Das kulturelle Zentrum Spandaus ist die
Altstadt, von deren alter Bausubstanz allerdings aufgrund der
Kriegsereignisse des Zweiten Weltkrieges sowie einer radikalen
Sanierung in den 1950er Jahren wenig erhalten geblieben ist.