Seine Kindheit verbrachte Hamid Abdalla auf dem Land als Sohn einer
Bauernfamilie mit vielen Geschwistern, mit Schafen, Ziegen und Hühnern,
verbunden mit der Natur und dem Rhythmus der Jahreszeiten. Auch später
noch gaben ihm die Besuche bei den Eltern in seinem Heimatdorf immer
wieder neue Inspiration für seine Kunst.
Das Leben in der wüstenähnlichen Landschaft hat seine Malerei geprägt.
So finden sich in einem Großteil seiner Bilder bevorzugt die Farben der
trockenen Erde und des reifen Getreides. Wie Blumen in der Wüste setzen
einzelne Farbtupfer leuchtende Akzente.
Teilweise stellt der Künstler seine Farben mit Materialien aus der
Natur selbst her. Manchmal verleiht in die Farben gemischtes Stroh oder
Sand der Oberfläche seiner Bilder eine lebhafte Struktur. Anregung
hierfür war besonders die Erinnerung daran, wie der Vater jeden Sommer
die Schäden an den Häusern mit einem Lehmbrei ausbesserte, der von
Hamid und seinen Geschwistern mit den nackten Füßen hergestellt wurde.
Die Bilder entstehen aus momentanen Stimmungen seiner Seele, die der
Künstler sichtbar machen will. Seine Malerei steckt voller Zeichen und
Sinnbilder, die Hamid Abdalla aber für sich immer mit einer speziellen,
jeweils individuellen Bedeutung versieht. Er benutzt bekannte sowie
eigene Symbole, teilweise auch solche aus der alten kurdischen Kultur
und Religion.
